Roland und Birgit Tiller

Roland
geboren in Klosterneuburg, Österreich und aufgewachsen in München und Wien. Studium in Grafik-Design und der Malerei, u.a. durch die Begegnung mit dem Maler Arik Brauer in den 80er Jahren und Prof. Ernst Fuchs in Wien. In den 90ern Studium der Malerei in den Niederlanden bei Liane Collot d'Herbois. Heirat mit Birgit und Ateliergründung 1998 in Deutschland. Tochter Alicia und später Sohn Lucian kommen zur Welt. Seit dieser Zeit als freischaffender bildender Künstler und ebenso lange als Dozent und internationaler Seminarleiter für Malerei tätig, seit einigen Jahren nun auch in der Leitung der Licht-Farbe-Finsternis Akademie.

Birgit
geboren in Berlin Charlottenburg und aufgewachsen am Bodensee/Deutschland, ist Kunstlehrerin und Künstlerin. Nach einer Ausbildung zur Goldschmiedin in Nordrhein-Westfalen, studierte sie Malerei an der Collot Akademie in den Niederlanden, wo sie auch Roland kennenlernte. Es folgte ein Studium zur Kunst- und Werklehrerin sowie ein Master of Education in Deutschland. Seit einigen Jahren ist sie als Kunstlehrerin an der Rudolf Steiner Schule in Siegen tätig.
Nebst diesem ist Birgit Mutter von zwei wunderbaren Kindern und eine leidenschaftliche Sängerin.

Austellungen der Gemälde von Roland und Birgit fanden in diversen Ländern statt, unter anderem im Goetheanum in Dornach/Schweiz, "Der Glaube in der Kunst" im Museum Valkenburg in Maastricht/Niederlande, "Zwischen Himmel und Erde" in Wien/Österreich.
In den letzten 20 Jahren ist das Atelier Tiller mit unterschiedlichen Projekten und Aufträgen für Raumgestaltungen, Designs und Gemälden tätig, in dessen Mittelpunkt immer die Farbe und der Bezug von Mensch, Erde und Kosmos stehen.

Die Meisterin, und der Visionär

von Martin Samer

Ich habe in meinem Leben schon viele Künstler und deren Lebenswege kennengelernt, unter anderem auch anthroposophische Maler. Darunter zählt Birgit Tiller sicherlich zu den Meistern und Lehrern der Farben-, Bild- und Geistessprache, jener großen Kunst, die Goethe in seiner Farbenlehre und Steiner mit dessen Sicht der Elemente und innerer Betrachtung, als große Denker und Entdecker auszeichnen. Goethe selbst hat, glaube ich, nur versucht Aquarelle zu malen, mit denen er nie zufrieden war, und Steiner hat bestenfalls Skizzen gemacht. Die Handfertigkeit, aus Farbe Bilder entstehen zu lassen, haben sie anderen überlassen.
Birgit Tiller ist so eine Künstlerin, die es schafft präzise, wie ein heller Sonnenstrahl, die Theorie in die Praxis umzusetzen und die diese großartige Lehre zum Leben erweckt. Roland Tiller ist im Stande, der Farbe ihre Freiheit zu entlocken. Natürlich besteht auch sein geistiger Hintergrund aus den Oden der Anthroposophie und der goetheschen Farbenlehre, aber er versucht auch darüber hinauszugehen. Ihn bindet nichts. Die natürlichen Formen, die sich aus dem Eintauchen in die Betrachtung seiner Bilder ergeben, arbeitet er in einer unnachahmlichen Weise heraus. Sie zeigen den außergewöhnlichen und einzigartigen Charakter seiner Werke. Oberflächlich betrachtet, scheinen beide eine symbiotische Auffassung der Lehre zu haben, die sich auch in ihrem Leben widerspiegelt. Man muß aber nicht unbedingt genau hinschauen, um zu erkennen, welche Wege jeder der beiden in ihrem gemeinsamen Garten bearbeitet. Denn beide sind mit einem anderen Teil der Entwicklung und des Wachstums ihrer Aufgabe beschäftigt:
Dem Betrachter die unmittelbare Wesenheit der Dinge zu ermöglichen, durch die man hindurchgehen kann, wie durch ein Tor.

Wien, September 2003